Ehrliches Hundetraining – weil ich selbst einen schwierigen Hund hatte

Hunde gehören zu meinem Leben, seit ich denken kann. Ich bin mit acht Hunden aufgewachsen – meine Eltern waren Jäger und Züchter. Bei uns zu Hause ging es nie nur um „Sitz“ und „Platz“. Ich habe früh verstanden, dass Hunde klare Führung, Respekt und Verantwortung brauchen. Später habe ich über zehn Jahre im internationalen Tierschutz in Thailand und Indien gearbeitet. Dort habe ich Hunde versorgt, beobachtet, behandelt und begleitet – so, wie es in dem Moment nötig war. Nicht jeder Hund muss „gerettet“ werden, manche brauchen einfach nur einen sicheren Platz, Ruhe oder Zeit. Diese Arbeit hat mich gelehrt, Hunde zu lesen, bevor sie überhaupt ein Wort „verstehen“.

Meine eigenen Hunde kamen alle auf ganz unterschiedlichen Wegen zu mir: Ozzy – mein Rebell, dominant, unsicher, leinenaggressiv. Er hat mich gelehrt, dass Stärke ohne Klarheit nur Chaos ist. Ava – meine Sensible, die sich bei Neuem zusammengerollt hat. Mit ihr habe ich gelernt, dass Führung ruhig, eindeutig und konsequent sein muss. Nala – klein, selbstbewusst, charakterstark, kam mit fünf Jahren über Umwege zu mir und hat mir gezeigt, dass auch gefestigte Hunde bereit sind zu folgen, wenn die Führung stimmt.

Diese drei Hunde sind heute ein eingespieltes Team. Nicht, weil ich den einen „richtigen Trick“ gefunden habe, sondern weil ich aufgehört habe, sie zu „erziehen“ – und angefangen habe, sie zu führen. Alles, was ich heute in meinem Training weitergebe, basiert nicht nur auf Theorie oder Seminaren, sondern auf einem Leben mit Hunden – von der Zucht über den Auslandstierschutz bis zum Alltag mit Hunden, die viele längst aufgegeben hätten. Ich weiß, wie sich Frust, Sorge und Hilflosigkeit anfühlen. Und ich weiß, wie sich der Moment anfühlt, in dem alles kippt – und dein Hund zum Partner wird. Genau dafür stehe ich heute.